Donnerstag, 14. September 2006
Quinta feira, seista semana, meio tempo
Zu allererst mal ein Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag von Rodrigo. Happy 25th Birthday. Meus Parabens para seu aniversario.



Desweiteren wollte ich euch schon immer mal etwas über meine Dusche erzählen. Ich hab mich schon ganz am Anfang gewundert warum es denn nirgendwo Warmwasseranschlüsse gibt. Aber anscheinend (und ich kann das besonders bei den Temperaturen derzeit bestätigen) kann man sich das hier einsparen. Jedenfalls sieht meine Dusche folgendermaßen aus.



Da gibt es oben drei Schaltereinstellungen: Inverno - Winter, Medio - Mittel und Verao - Sommer. Und das alles funktioniert mit einem Durchflusserhitzer, der dafür sorgt dass das Licht ein wenig dunkler wird wenn man duscht. Jedenfalls war mir so eine Dusche nicht geläufig, ist aber normaler Standard hier. Seit dieser Woche dusche ich mit Einstellung Medio.
Das Thema lässt mir nun auch gleich noch Raum um euch was von der Elektrizität zu erzählen. Dazu gleich mal zwei kleine Episoden dieser Woche.
Da die Verbindung des Bildschirms meines Laptop einen Wackelkontakt hat (oder sowas, jedenfalls geht das Licht nicht) musste ich mir, um auch weiterhin zu Hause den Laptop nutzen zu können, am Montag einen Monitor von Rodrigo ausleihen. Erste Sorge dabei ist immer die Betriebsspannung, da diese in Brasilien und selbst in der Stadt nicht einheitlich ist, sondern mal 110 oder 220 Volt. Gut die stimmte mit dem Standard in meiner Wohnung überein. Also hab ich den Monitor für zirka 2,5 km durch die Straßen geschleppt um im Appartment festzustellen, dass der Stecker nirgendwo einzustecken geht. Es gibt hier mindestens drei Formen und Typen von Steckverbindungen. Zum Glück hat deshalb so ziemlich jeder einen Adapter. Den musst ich mir dann für weitere 5 km bei Rodrigo abholen. Jetzt funktioniert alles.
Die zweite Geschichte führt in die Fabrik und hat gestern stattgefunden. Vormittags wurde ich von einem wirklich gewaltigen Knall aufgeschreckt, als neben unserem Büro ein Stromverteilermast zerwichst wurde. Alle Arbeiter standen draußen und wussten nicht was passiert war. Der Strom war aus, die Anlagen standen still, aber alle Schmelzöfen waren ganz. Sonst gibt es manchmal kleinere Explosionen in den Reaktoren, wenn zum Beispiel Flüssigkeit explosionsartig expandiert. Also das Problem, um zum Ende zu kommen, war nach ner Stunde gelöst und mein Herz auch wieder auf normaler Betriebsgeschwindigkeit.
Wenn man sich die Strommasten und Verbindungen hier anschaut braucht man sich aber auch nicht wundern über solche Zwischenfälle. Wenn es regnet dann hört man in den Straßen auch mal die Strommasten schön summen.

Bis auf ein Weiteres.
Euer Martin